Bildungsplattform Leistung & Vielfalt – Forderungen  zur neuen AHS-Reifeprüfung:

Entwicklungsstand der standardisierten kompetenzorientierten Reifeprüfung, an der das BIFIE im Auftrag des bm:ukk arbeitet und die an den AHS ab dem Schuljahr 2013/14 flächendeckend in ganz Österreich in Kraft treten soll:

Geplant: 3-Säulen-Modell, bestehend aus:

  1. vorwissenschaftlicher Arbeit (VWA)
  2. 3 oder 4 großteils standardisierten schriftlichen Klausurprüfungen (in Deutsch, Mathematik, Englisch, Französisch, Spanisch, Italienisch, Latein und Griechisch)
  3. 3 oder 2 mündlichen Prüfungen mit kompetenzorientierten Aufgabenstellungen in 3 oder 2 Gegenständen (bei 2 Gegenständen: Fächer im Umfang von mind. 10 Jahreswochenstunden; bei 3: mind. 15 Jahreswochenstunden in der Oberstufe)

Was gibt es schon?

  • einzelne Handreichungen, z. B. zur vorwissenschaftlichen Arbeit, zur mündlichen Reifeprüfung
  • relative Klarheit über zentrale Aufgabenstellungen in Englisch und Französisch  sowie Latein und Griechisch
  • teilweise Erprobungen im Schulversuch (E, F) bzw. erste Feldtestungen (M)
  • manche Materialien in einzelnen Fächern

Was fehlt noch bzw. was ist versprochen?

  • Neufassung der Reifeprüfungsverordnung
  • endgültiges Modell der schriftlichen Deutsch-Klausuren und Mathematik-Klausuren incl. Erprobungen im Schulversuch
  • fachspezifische Handreichungen für mündliche Reifeprüfung
  • Handreichung für mündliche Aufgaben der Kompensationsprüfungen für standardisierte schriftliche Prüfungsgebiete
  • als Grundvoraussetzung für das Gelingen der neuen Reifeprüfung: adaptierte Lehrpläne und darauf aufbauend neue Lehrbücher, und zwar BEVOR der erste Schülerjahrgang, für den die neue Reifeprüfung gilt, in die Oberstufe eintritt.
  • und als weitere wichtige Voraussetzung: eine neue Leistungsbeurteilungsverordnung, die nachhaltigen Wissenserwerb unterstützt und nicht behindert

Forderungen der Bildungsplattform Leistung & Vielfalt:

  1. anspruchsvolle, vergleichbare Matura  –  von jeder Universität als Studienberechtigung anerkannt
  2. Klarheit über das gesamte Modell VOR Einführung  – für Lehrer, Schüler, Eltern
  3. Schaffung der notwendigen Rahmenbedingungen (neue Reifeprüfungsverordnung, neue Lehrpläne, neue Lehrbücher, neue Leistungsbeurteilung) VOR Eintritt des 1. betroffenen Jahrgangs in die Oberstufe.  Die  Kinder dürfen nicht zu Versuchskaninchen werden!
  4. ausreichend lange Erprobungsphase im Schulversuch bzw. in Feldtestungen – dann erst bundesweite Umsetzung für alle!
  5. Verlässlichkeit der Ergebnisse – Ermöglichung schulautonomer Schwerpunktsetzungen
  6. Ermöglichung von ansprechendem, vielfältigem und vor allem nachhaltigem Unterricht unter Berücksichtigung von Schülerwünschen statt „Teaching to the test“
VEV Burgenland